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Dies ist ein Forum für Frauen ab 18 Jahren mit Essstörungen wie Magersucht, Bulimie, Binge Eating oder Ednos. Wir bieten einen geschützten Rahmen, in dem Betroffene Unterstützung, Hilfe zur Selbsthilfe und Motivation finden können. Außerdem ist in unserem öffentlichen Diskussionsbereich jeder willkommen, der seine Meinung rund um das Thema Essstörung äußern möchte!
LiquidSkin Registriert seit: Feb 2020 Beiträge: 506 Themen: 8
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RE: Ein Leben ohne Essstörung - möglich/unmöglich?
Ich habe jetzt seit fast 30 Jahren die ES und hatte auch davor kein normales Essverhalten.
Zudem glaube ich, daß man, wenn man wirklich eine manifeste ES hat, diese nie vollkommen loswerden kann.
Man kann mit Sicherheit ein gesünderes Essverhalten erlernen und vom Gewicht her in einem gesunden Bereich liegen, aber ich denke die übermäßige Beschäftigung mit Essen wird immer bleiben.
Auch kann ich mir nicht vorstellen, daß all die negativen Gefühle und Ängste in Bezug auf Essen, abzuschalten sind.
Ich denke zwar fast jeder macht in jüngeren Jahren mal eine Phase durch in der es sich mehr um Essen und nicht Essen dreht, als gesund wäre, aber nicht bei jedem manifestiert es sich als richtige Essstörung.
Ich glaube essgestörtes Verhalten lässt sich schon ändern, aber eine Essstörung geht ja viel tiefer. Ich glaube das begleitet einen ein Leben lang.
Ich persönlich kann es mir nicht vorstellen, ohne ES zu leben, einfach, weil ich gar nicht weiß wie das geht.
Würde ich es mir wünschen, nie eine ES entwickelt zu haben?
Auf jeden Fall!
Aber die Realität sieht leider anders aus und ich weiß gar nicht, was normales Essverhalten ist. Wie man es lernt ohne Selbsthass und schlechtes Gewissen zu essen.
Andererseits gibt mir die ES auch ein Stück weit Sicherheit, da sie mich so lange begleitet.
Es ist ein schwieriges Thema.
Ich wünschte man könnte eine ES komplett hinter sich lassen, aber ich glaube, das funktioniert nicht.
Ich habe so viel dagegen gekämpft und immer wieder verloren. Ich kann das einfach nicht mehr, deshalb habe ich mich damit arrangiert.
Es geht mir besser mit der ES zu leben und sie zu akzeptieren, als ständig einen Kampf zu führen, den ich nicht gewinnen kann.
Mir fehlt einfach die Kraft dazu.